Copy Art

Copy Art – Die Fotokopie als Kunstdruck und Kommunikationsmedium

Die copy art ist eng verbunden mit den Instant Medien der 1960-70 iger Jahre der Fluxus Bewegung, dem Video, der Polaroid Fotographie, der Performance Kunst und der mail art. Im Gegensatz zur Photomontage und der Collage ist der experimentelle Prozess der Produktion selbst Teil der Aussage. Die Unmittelbarkeit ist Programm und auch die schrankenlose und billige Herstellung hat diese reproduktive Form Künstlerischer Produktion beflügelt und die Künstler weltweit vernetzt. Kollektive Publikationen und Ausstellungen konnten weltweit organisiert und durch die Post verschickt werden und an den entlegensten Orten gezeigt werden. Prominente wie unbekannte Künstler unterstützen diese freie unzensierte Form künstlerischer Kommunikation. Besonders im kommunistischen Staaten und den Dikaturen Südamerikas war die mail-art und copy art auch eine Form des Samisdat, die von der Zensur nicht beachtet wurde, weil nur ein beschränkter Personenkreis ohne eindeutige Ideologie damit verbunden war und keine Publikationsbreite erreichte. Deshalb sind oft drastische politische Aussagen mit Pornographie kombiniert, die im öffentlichen Kontext verboten waren, nicht indiziert worden.

Als Vorläufer der social medias hatten sie den Vorteil dass die Daten nicht gesammelt und ausgewertet wurden.

Mich interessierte an der Fotocopy eine neue Form der Ästhetik, des rohen und und dennoch sensiblen Umgangs mit dem gefundenen Material, die Schichtung der Bildebenen, die erst später durch Photoshop erreichbar war und die Möglichkeit spielerischer Kombination zwischen Reproduktion und der direkten Aufnahme von Objekten und Körper. Die Anordnung der gleichformatigen Kopien in Reihen und Sequenzen stellten darüber hinaus einen, sowohl formal zeitlichen, wie assoziativen Bezug zum Bildthema her.